Musik, Emotionen, Symbolkraft

Seit Samstag trägt die Ausstellung „Wagnis Wagner“ neue Akzente in der Innenstadt. Mit dem Antisemitismus des Komponisten beschäftigen sich die Künstler allerdings nicht.

Der Vorhang zum „Ring“-Zyklus öffnet sich erst am Donnerstag, aber bereits seit Samstag dominiert Richard Wagner das Mindener Stadtbild. Ursache dafür ist die Ausstellung „Wagnis Wagner“, für die zehn Projekte in der Innenstadt realisiert wurden. Die sichtbarsten Arbeiten, die auch für Anfragen bei der Polizei gesorgt haben, sind die Bodengraffitis von Matthias Braun. Der Architekt und Künstler aus Würzburg hat in der Fußgängerzone acht unterschiedliche Zitate von Richard Wagner aufgesprüht. Signatur ist jeweils das Porträt Wagners, damit der Bezug deutlich wird. „Die Kunst ist frei“ ist das zentrale Statement, das Braun an der Kreuzung von Poos und Bäckerstraße aufgesprüht hat. „Mir kommt es auf den Kontrast zwischen der Form und dem Inhalt an“, begründet er, warum er die Form des künstlerisch wenig anerkannten Graffiti gewählt hat. Er wolle mit den Sprüchen Diskussionen auslösen und habe die Orte bewusst gewählt. Vor dem Theaterportal prangt der Satz „Ich glaube an Gott, Mozart und Beethoven“, vor der Geschäftsstelle des MT hat er den Satz „Ein politischer Mann ist widerlich“ angebracht.

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