RICHARD WAGNER VERBAND MINDEN |
  Dr. Jutta Hering-Winckler, 1. Vorsitzende



Der Richard-Wagner-Verband Minden, der in diesem Jahr sein 90-jähriges Jubiläum feiert, will mit der Opernproduktion "Der fliegende Holländer" ein breites und insbesondere junges Publikum davon überzeugen, dass Oper spannend sein kann. Dass es sich lohnt, sich mit ihr zu beschäftigen und dass Oper für alle - ob jung, ob alt, ob reich, ob arm - eine lohnende Alternative zu anderen Medien und Unterhaltsdarbietungen sein kann.

Eine solche Opernproduktion durch einen Verband mit 200 Mitgliedern bedarf allergrößter Anstrengungen. Der Richard-Wagner-Verband Minden nimmt sie auf sich, um den "goldenen Apfel" der Muse weiterzureichen und nicht in Gewohntem zu verharren. In der Rückschau auf die vergangenen 90 Jahre überwiegen Dankbarkeit und Stolz auf die vielfältigen Angebote, die der Richard-Wagner-Verband Minden durch Konzerte, Dichterlesungen, Liederabende und Vorträge der Bevölkerung der Stadt Minden und seinen Bürgern schenkte. Sie waren immer eine große Bereicherung für das Kulturleben und gaben vielen Interessierten einen Impuls, sich nicht nur mit dem Werk Richard Wagners, sondern auch mit anderen Komponisten und Dichtern der alten und neuen Zeit zu beschäftigen.
Dankbar für diese 90 Jahre möchten die Mitglieder des Richard-Wagner-Verbandes Minden nun der nächsten Generation, aber auch allen interessierten Bürgern in Minden und Ostwestfalen eine Tür öffnen und zeigen, dass die Beschäftigung mit Musik und Kunst ein großartiges Geleit fürs Leben sein kann und immer noch zu den erstrebens- und bewahrenswerten Gütern unserer Gesellschaft in dieser Zeit gehört.
Die Schulvorstellungen und die Möglichkeiten für Klassen, sich schon bei der Vorbereitung auf den „Fliegenden Holländer“ mit dem Werk zu beschäftigen und auseinander zu setzen, sollen dafür ein Zeichen sein.

In Verpflichtung unseres Erbes kann nun die nächste Generation, können alle Mindener und Ostwestfalen an Hand von Richard Wagners Jugendwerk die Schönheiten und spannenden Aussagen einer Oper im Allgemeinen, und den ersten großen Geniestreich Richard Wagners im Besonderen kennen lernen.
Die Förderung junger Künstler, die durch Auftritte in Minden und durch die Vergabe von Stipendien in Bayreuth sehr intensiv unterstützt werden, ist dem Richard-Wagner-Verband Minden ein ebenso großes Anliegen.
Daraus resultierte der Entschluss, für die Oper „Der fliegende Holländer“ besonders auch junge Künstler - darunter Stipendiaten des Verbandes - zu verpflichten, um ihnen Gelegenheit zu geben, ihr Können zu zeigen.

Im übrigen schickt der Richard-Wagner-Verband Minden jährlich 5 Nachwuchstalente nach Bayreuth und finanziert ihnen jeweils ein Bayreuth-Stipendium aus Mitgliedbeiträgen. Richard Wagner hatte seinerzeit seine Festspiele in Bayreuth als Volksfestspiele gedacht, wie sie vor mehr als zweitausend Jahren in Griechenland stattgefunden hatten. Dazu sollte wie damals auch der freie Eintritt gehören. Als sich dies aus verständlichen Gründen nicht verwirklichen ließ, regte er 1882 – ein Jahr vor seinem Tod – ein neues "Patronat" an. Es sollte zumindest "tüchtigen Freunden meiner Kunst bei freiem Eintritt, ja nötigenfalls durch Übernahme der Kosten der Reise und des fremden Aufenthalts" den Besuch der Festspiele ermöglichen. So entstand die Richard-Wagner-Stipendienstiftung, deren Mitglieder die Richard Wagner Verbände sind.

Über diesem Vorhaben steht der wohlwollende Schutz Bayreuths. Wir sind dankbar, dass Festspielleiter
Dr. h.c. Wolfgang Wagner, Bayreuth die Schirmherrschaft über unser Jubiläumsprojekt übernommen hat und seine Anwesenheit zur Premiere zugesagt hat.


http://www.richard-wagner-verband.de


Richard Wagner Verband Minden 2002