Neue Westfälische | 06. Nov 2004

»Tannhäuser« im Oktober 2005
Star-Regisseur inszeniert Wagner

Von Hartmut Horstmann

Minden (WB). Nach dem Triumph des »Fliegenden Holländer« im vergangenen Jahr plant der heimische Richard Wagner-Verband einen neuen Coup. Im Oktober 2005 soll der »Tannhäuser« im Mindener Stadttheater zur Aufführung kommen. Wagner-Verbands-Vorsitzende Dr. Jutta Hering-Winckler wird jetzt die Gespräche mit möglichen Sponsoren forcieren.

Dr. Jutta Hering-Winckler und Keith Warner freuen sich auf 2005. »Tannhäuser« heißt der neue Coup des heimischen Wagner-Verbandes, der über etwa 200 Mitglieder verfügt.

Foto: Stadttheater

In der Realisierung des Projektes wird der Verband vom Stadttheater und der Nordwestdeutschen Philharmonie unterstützt. Dass es mit der Finanzierung Probleme geben könnte, scheint aus Wincklers Sicht unwahrscheinlich. So verpflichtete sie mit Keith Warner einen international äußerst renommierten Regisseur.

Die Kontakte seien über Verena Lafferenz-Wagner, die Enkelin des berühmten Komponisten, zustande gekommen, erläutert Hering-Winckler. Wie ihr Bruder Wolfgang hatte Lafferenz-Wagner die »Holländer«-Aufführung in Minden gesehen. Während sich der Chef der Bayreuther Festspiele über Wagner-Aufführungen grundsätzlich nicht äußert, war die Schwester - auch von den Darbietungen der NWD - sehr, angetan. Die Vermittlung von Keith Warner wertet Jutta Hering-Winckler so' ausdrücklich als Kompliment für den Mindener »Holländer«.

Warner selbst ist einer der ganz großen britischen Regisseure - in Bayreuth inszenierte er den »Lohengrin«, in Tokio den »Ring«. Etwa zehn Aufführungen sollen in Minden gegeben werden. Auch eine Veranstaltung in Herford ist angedacht. Wie im vergangenen Jahr legt Hering-Winckler auch bei der zweiten Wagner-Produktion Wert darauf, die Jugend anzusprechen. Im gesamten Kreisgebiet hatte sie die Schulen angeschrieben, eine Vorführung richtete sich gezielt an Schüler. Zudem bestand die Möglichkeit, die Generalprobe zu besuchen oder während der normalen Probenarbeit mit dem Regisseur ins Gespräch zu kommen. Laut Hering-Winckler hat sich dieses Engagement gelohnt. Junge Menschen hätten ihr geschrieben und sich sehr positiv geäußert.

Einen Eindruck vor Ort verschaffte sich jetzt Keith Warner, der die vergleichsweise kleine Bühne des Mindener Theaters ausdrücklich als Herausforderung begreift.