Mindener Tageblatt | 19. Oktober 2005


Erste Einblicke in eine große Produktion

Heute Abend öffentliche Generalprobe für den Mindener "Tannhäuser"
im Stadttheater / Internationales Ensemble

Minden (mt). Lange war es unklar - aber jetzt steht fest: Für den Mindener "Tannhäuser" wird am heutigen Mittwochabend die Generalprobe öffentlich sein.

Seit Wochen probt das Team um Starproduzent Keith Warner. Wie seine hohen Anforderungen an Sänger, Orchester und Produktion auf der kleinen Bühne des Mindener Stadttheaters umgesetzt wurden, davon können sich die ersten Mindener heute Abend einen Eindruck verschaffen.


Stimmungsvolle Atmosphäre - dafür sorgt der international bekannte
Lichtdesigner Wolfgang Göbbel. Gestern war Beleuchtungsprobe für den "Mindener Tannhäuser" im Stadttheater. MT-Foto: Manfred Otto.

Eingeladen zur öffentlichen Generalprobe sind vor allem jene, die beim "Weißen Sonntag" mitgewirkt haben - jener Aktion, durch die der Einzug auf die Wartburg mit Hunderten von Mindener Akteuren dargestellt wurde. Für alle anderen Interessierten stehen danach gegebenenfalls überzählige Restplätze zur Verfügung, teilt Jutta Hering-Winckler vom Mindener Richard-Wagner-Verband mit.

Die tragische Geschichte um Tannhäuser, der sich zwischen der sehr irdischen Liebe zu Venus und reiner Liebe zu Elisabeth entscheiden muss und für seine Sünden selbst bei einer Pilgerreise nach Rom keine Vergebung erlangt, ist dann ab Freitag im Mindener Stadttheater zu sehen. Unter der Regie von Keith Warner und der musikalischen Leitung von Frank Beermann (Nordwestdeutsche Philharmonie) entstand ein Werk, dass genau auf die Verhältnisse der verhältnismäßig kleinen Mindener Bühne zugeschnitten ist.

Der international bekannte Lichtdesigner Wolfgang Göbbel und der Bühnen- und Kostümgestalter Jason Southgate haben dafür gesorgt, dass bis in die Details alles stimmig ist und die Vorgaben der Regie umgesetzt wurden. Selbst der brennende Baum wurde auf die Mindener Bühne gebracht.

International besetzt ist auch das Ensemble. Tannhäuser ist John Pierce, der bereits zahlreiche Wagner-Partien interpretiert hat und vor allen Dingen als "Tristan" internationale Erfolge feierte. Anne Schwanewilms, Sopranistin von herausragendem Ruf, singt bei den Premieren die "Elisabeth". 2002 wurde sie von der "Opernwelt" zur Sängerin des Jahres gekürt. Anschließend übernimmt Meryl Richardson die Interpretation dieser Partie. Sie bringt Wagner-Erfahrungen unter anderem aus Adelaide und New York mit.

Nur noch wenige Premieren-Karten

Chariklia Mavropoulou ist Venus. Sie singt zurzeit auch als "Brangäne" am Theater Basel. Heinrich, Landgraf von Thüringen, wird durch Andreas Hörl verkörpert. Heiko Trinsinger ist Wolfram von Eschenbach, Michael McCown singt Walther von der Vogelweide und Frank Blees den Bieterolf. Heinrich der Schreiber wird von Ralph Ertel verkörpert und Reinmar von Zwieter durch Alexander Trauth. Die Mindener Sopranistin Susanne Eisch hat die Rolle des Jungen Hirten übernommen.

In den bewegenden Chorpassagen ist der Opernchor der Richard-Wagner-Gesellschaft Sofia zu hören, die Leitung hat Violeta Dimitrova. Das Besondere an der Produktion unter anderem: Das Orchester der Nordwestdeutschen Philharmonie wird auf der Bühne sein.

Wer noch keine Premierenkarten für dieses besondere kulturelle Ereignis in Minden hat, sollte sich umgehend an Jutta Hering-Winckler wenden. Sie kann noch einige Plätze für die A-Premiere am Freitag, 21. Oktober, 18 Uhr, und für die B-Premiere Sonntag, 23. Oktober, 18 Uhr, vergeben: Telefon (05 71) 2 05 77.

MT-Stadtgespräch zeigt "Tannhäuser Backstage"

Rund um die Produktion des Mindener Tannhäuser geht es beim MT-Stadtgespräch "Tannhäuser Backstage" am Sonntagvormittag, 23. Oktober, ab 11 Uhr im Mindener Stadttheater. Zu Gast bei den MT-Redakterinnen Ursula Koch und Monika Jäger und Redakteur Hans-Jürgen Amtage werden dann viele von denen sein, die eng mit dem Tannhäuser verbunden sind. Neben Theaterleiter Bertram Schulte und Jutta Hering-Winckler ist auch NWD-Intendant Andreas Kuntze eingeladen. Zugesagt haben vom Ensemble John Pierce, Anne Schwanewilms und Susanne Eisch. Der Opernchor der Richard-Wagner-Gesellschaft wird auftreten, und es gibt Szenen aus den Proben und vom "Weißen Sonntag" zu sehen.

Karten für diese MT-Veranstaltung sind kostenlos. Maximal vier pro Person können abgeholt werden bei "Express - Reisen / Tickets / Zeitschriften", Obermarktstraße 28-30, Telefon (05 71) 8 82 77 und beim Ticketshop der Minden Marketing GmbH, Domstraße 2, Telefon (05 71) 9 11 91 11.

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